Da ich (penguin-one) doch sehr viel auf Konzerte gehe, habe ich mich entschlossen Euch von Zeit zu Zeit an Diesen in Form einer Besprechung daran teilhaben zu lassen. Ich freue mich auf Eure Anregung, Wünsche oder aber auch Eure eigene Meinung dazu.
Nach vielen Jahren Konzertpause war es endlich wieder soweit und Phil
Collins ist wieder auf Tour. Aber wenn man dem Titel seiner Tournee ‚The
First Final Farewell Tour’ trauen darf, so könnte dies wohl seine
letzte Tournee sein. Was ich aber nach diesem Abend nicht hoffe, da er
eine tolle Show abgeliefert hat und ihm die Musik anscheinend immer noch
Spaß macht (im Gegensatz zu manchen KünstlerInnen, welche ich
in der letzten Zeit gesehen habe).
Das Konzert begann sehr untypisch, da Phil Collins auf die Bühne gekommen ist und sich erst einmal einen Schlagzeugabtausch mit einem seiner genialen Musiker, Chester Thompson, geliefert hat. Schließlich hat er einmal als Schlagzeuger bei Genesis begonnen und erst nach dem Weggang von Peter Gabriel zu singen begonnen. Aber das Publikum war sofort in Bann genommen und feierte Phil Collins frenetisch. Danach spielte er alle seine Hits und hat dabei nichts ausgelassen. Zu den absoluten Höhepunkten gehörten ‚Paradise’, ‚Separate Lives’, ‚True Colors’ und natürlich ‚In the Air tonight’. Phil Collins hat es verstanden mit einer sehr guten Bühen- und Lichtshow die Songs richtig umzusetzen und wurde dabei vielleicht von den besten Musikern unterstützt, die es derzeit gibt. Zu erwähnen sind hier noch Darly Stuermer, Amy Keys und Luis Conte. Die Musikanlage war sehr gut abgestimmt (im Gegensatz zu einigen Konzerten in der letzten Zeit), obwohl die Akustik des Olympiastadions es einem nicht sehr einfach macht. Das Bild war teilweise zu schnell, was aber nicht so dramatisch war. Abschließend kann man nur hoffen, das Phil Collins noch weiter auf Tournee gehen wird (vielleicht mit Genesis???), da er einfach ein begnadeter Musiker ist von dem viele Künstler noch einiges lernen können. P.S.: Als Vorband stellten ‚Mike and the Mechanics’ (die Band von Mike Rutherford und u.a. mit Paul Carrack) ihr aktuelles Album vor und somit waren an diesem Abend 2/3 der aktuellen Genesis Formation auf der Bühne. |
(c) dpa
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Britney im Zwei-Sterne-Onyx-Hotel
Britney Spears am 25.05.2004 in der Olympiahalle,
München
Oops! Da werden die Augen zu Beginn aber gleich heftigst überfordert.
Das Dekoltee von Britney Spears ist nicht von dieser Welt, was aber sicherlich
auch an dem vielleicht ‚etwas’ zu kleinem Lackanzug liegen kann. Britney
Spears ist unterwegs auf der skandalumringten ‚Onyx Hotel Tour’ und die
führt sie nun nach München. Wobei die Skandale sich auf Ihren
derzeitigen Freund, Ihre Verfassung und die Gesangsperformance beziehen.
Wie gesagt, nachdem sich die ‚Augen’ vom ersten Eindruck wieder erholt hatten, wenden wir uns nun dem Konzert zu, welches ich als solide bezeichnen möchte, bei dem aber einige Tiefen den Gesamteindruck trüben. So denke ich, ist fast das gesamte Konzert aus der Konserve gekommen (das zur Gesangsperformance). Nur bei Ihrem derzeitigen Hit ‚Everytime’ (ein geniales Lied) hat sie versucht live zu singen, was aber der Mann am Mischpult nicht auf die Reihe bekommen hat und ein Hall zu Stande gekommen ist, der extrem blechern war. Damit war dieser Song kaputt. Ihre großen Hits (‚Baby, one more time’, Oops, I did it again’ und weitere) waren in einem Medley verpackt (der ‚Mystic Lounge’), welches im Jazz-Latin-Stil dargeboten wurde und mit dem die jüngeren Fans so gar nichts anfangen konnten. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn der Sound nicht so furchtbar geklungen hätte. Der Sound war übrigens über weite Strecken eine Katastrophe! Es wurden fast nur Songs aus dem neuen Album ‚In the Zone’ komplett gespielt, welche ich sehr gut finde, aber es wahrscheinlich nicht auf die breite Masse zutrifft. Die Show und die Bühne im Onyx Hotel waren sehr gut gemacht und abwechslungsreich bis hin zum auf dem Bett und in der Badewanne räckeln und das Küssen eines Tänzers (das zum Skandal mit Ihren derzeitigen Freund – nämlich nicht der Tänzer), aber man hatte das Konzept weiter ausbauen und vertiefen können. So hat zwar ein Sprecher durch die Show geführt, was wiederum durch Filmeeinspielungen ergänzt worden ist, aber man hätte mehr Hotelzimmer darstellen können. Es gab eine Zugabe (‚Me against the music’ ohne Madonna) nach der Britney sehr schnell verschwunden ist (und das zu ihrer Verfassung). Ach ja: wie kann man vermeiden, dass man die falsche Stadt nennt? Man begrüßt das Publikum mit ‚Hello Germany! (soviel noch mal zu Ihrer Verfassung). Aber wie gesagt, es war eine nette Show und sie lächelt doch so süß. Vor allem, wenn nach einem Einspieler etwas zu viel Zeit verstreicht, bis Britney wieder auf die Bühne kommt und das Publikum einfach tosenden Applaus für sie spendet. |
(c) SZ
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Der Silbermond steigt am Horizont
auf
Silbermond am 03.05.2004 im Circus Krone, München
Ich möchte hier nun ein paar Worte zu einer Band sagen, die ich
nun schon ein zweites Mal gesehen habe, nämlich Silbermond. Eine junge,
vierköpfige Band mit einer sehr tollen Frontfrau. Silbermond verstehen
es, deutschsprachige Songs entsprechend rockig rüberzubringen und
das Publikum zu unterhalten. Zwischen all dem Chartbrei der heutigen Tage
sind Silbermond eine extrem herausragende Band. Am 07.06.2004 wird ihr
erstes Album veröffentlich und ich kann nur hoffen, dass der Erfolg
dementsprechend kommt. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, schaut euch
Silbermond live an!
(Ich habe sie übrigens bisher leider nur als Vorgruppe gesehen.) |
Best of Formel Eins - Die Show
Aufzeichnung am 21.04.2004 in den Bavaria Studios,
Unterföhring
Eigentlich ist dies kein richtiges Konzert, sondern vielmehr eine Fernsehaufzeichnung,
in der aber doch einige Stars 'Live' singen. Ich glaube, viel Worte muss
man über 'Formel Eins' nicht sagen - die erste Musikshow in deutschen,
öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die Videoclips gezeigt hat, sowie
die aktuellen Charts aus D, GB und den USA.
Die erste Sendung gab es am 5. April 1983 und lief dann konstant bis zum Jahre 1990. In dieser Zeit gab es vier Moderatoren: Peter Illmann, Ingolf Lück, Stefanie Tücking und Kai Böcking. Kabel 1 zeigt eine Serie 'Best of Formel Eins', moderiert von Thomas Anders und hat dies zum Anlass genommen, eine Show zu produzieren, in der viele Stars aus der damaligen Zeit aufgetreten sind. Wer alles aufgetreten ist, könnt Ihr auf den folgenden Galerien sehen: Ankunft am roten Teppich Die Show Nach der Show Es hat sehr viel Spass gemacht, die Stars mal wieder zu sehen und es ist beeinduckend, wieviele immer noch bekannt und aktiv im Geschäft sind. Am 19. Mai 2004 läuft die Show in einer 90-minütigen Zusammenfassung auf Kabel 1 (die Show dauerte live fast drei Stunden!). |
Zuckermädels oder doch die
Teletubbies?
Sugababes am 19.04.2004
in den Georg-Elser-Hallen, München
Bereits bei ihrem dritten Album angekommen, kann man getrost sagen,
dass es die Sugababes geschafft haben, in der heutigen, schnelllebigen
Musikindustrie zu überleben. Mal davon abgesehen, dass ein Mitglied
nachdem ersten Album die Band verlassen hat und eine neue Sängerin
dazu gekommen ist. Aber alle drei Alben halte ich für sehr guten Pop.
So kamen also die drei Mädels Keisha, Mutya und Heidi nach München um die größten Hits aus Ihren drei Alben zu präsentieren und wurden dabei von Ihren Fans gefeiert. Die Hits reichten von ‚Freak like me’, ‚Overload’, dem Song aus dem Film ‚Tatsächlich Liebe’ – ‚Too lost in you’ bis hin zu der aktuellen Single ‚In the middle’. Die Mädels hatten schon Spaß auf der Bühne und winkten Ihren Fans immer sehr niedlich zu, was halt einfach an die Teletubbies erinnert hat, aber sie auch wieder sehr sympathisch gemacht hat. Stimmlich konnten die Drei vor allem bei den Akustik-Einlagen überzeugen, da, und hier der große Kritikpunkt, der Tontechniker eine Katastrophe war. Die Musik war über weite Strecken zu laut eingestellt und die Mädels konnten kaum dagegen ansingen. Was habe ich davon, wenn ich bei so machen Song nur die Drum-Maschine höre oder einfach zu viele Höhen drin sind. Abschließend kann man eigentlich sagen, dass die Mädels über 80 Minuten ihr bestes gegeben haben und es schon ein gutes Popkonzert war - abgesehen von dem Tontechniker. Zum Schluss machten sie dann noch allen Trennungsgerüchten zum Trotz noch klar, dass sie sich nicht trennen werden. (Am 'süßesten' war übrigens Heidi.) |
Dynamik pur!
Kraftwerk am 05.04.2004
in der Muffathalle, München
Nach vielen Jahren war es endlich soweit und Kraftwerk sind auf ihrer
58 Stationen umfassenden Welttournee 2004 endlich nach München gekommen.
Ich selbst bin nun seit Anfang der achtziger Jahre ein Fan dieser Band
und war gespannt, was sie bieten werden, wobei ich nicht zu hohe Erwartungen
hatte. Was soll man auch erwarten, wenn eine Band, deren Musik fast nur
aus Synthies besteht, auf Tournee geht.
Zuerst einmal waren alle persönlich auf der Bühne und man konnte Ihre Gesichter sehen, was sie früher immer gerne verheimlicht haben, wobei nur noch zwei aus der Ursprungsbesetzung dabei sind. Nur bei einem Song waren sie nicht selbst auf der Bühne, nämlich bei ‚Wir sind die Roboter’ waren ihre mechanischen Gegenstücke die Stars, die vom Publikum begeistert empfangen worden sind.. Ansonsten waren Kraftwerk in schwarzen Anzügen gekleidet, die sie zum Ende in neongelb gemusterte Outfits getauscht haben. Und die Show? Diese hatte sich auf drei Beamer und ein paar Vari-Lights beschränkt, die zu den entsprechenden Stücken, die passenden, sehr oft nostalgischen Bilder gezeigt haben, wie von der ‚Tour de France’, ‚Models’, der ‚Autobahn’ oder aber auch ‚Radioaktivität’. Und das alles kombiniert gab eine sehr überraschend gute Kombination ab, welche das doch durchaus ältere Publikum zu frenetischen Beifallsrufen getrieben hat. Hier komme ich nun wieder zu meinem Titel des Beitrags zurück, da Kraftwerk ohne sich viel zu bewegen bzw. zu sagen, mehr Dynamik in das Publikum gebracht haben, als manche Stars der heutigen Zeit, die eine Riesenshow abziehen. Respekt an Kraftwerk und der Mythos wird weiter bestehen bleiben... |
(c) by www.kraftwerk.de
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